Der Autor Erwin Resch - 3 von 4 -

Was gibt es sonst noch über mich zu berichten? Nach Aufgabe des aktiven Motorsports habe ich mich in der Organisation einer internationalen Oldtimerrallye engagiert und das führte dazu, dass ich dieses Großereignis jahrelang mehr oder weniger alleine veranstaltet habe. Durch meinen Sohn fand ich wieder Zugang zur Kirche und betreibe aktive Ökumene. Da sich in meiner Nähe eine englischsprachige anglikanische Kirche befindet, habe ich mich nahezu zum tri-konfessionellen Menschen entwickelt. Dazu folgten einige Jahre des Engagements in einer politischen Partei und seit etwa zwanzig Jahren habe ich unterstützenden Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe für Transsexuelle Aus einer Mischung von zwei Mitgliedern dieser Gruppe und vielen Gesprächen mit Betroffenen entstand das Bild von Quentin. Bei meinen Törns auf Yachten, alten Kuttern und Schonern habe ich, je nach Charakter des Skippers die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht. Das reichte von entspanntem Segeln bis hin zu einem regelrechten Sklavenschoner mit ständig brüllendem Kapitän. Da habe ich hautnah erleben dürfen, was die damaligen Besatzungen mitmachen mussten. Dabei war ich kein "Gepresster", sondern, zumindest am Anfang, freiwillig an Bord. Haben Sie schon mal bei vollem Winddruck an der Talje die Schot eines 100 qm-Großsegels dicht geholt, bis Ihre Augäpfel mehrere Zentimeter vorstehen, weil der Kapitän nicht bereit war, auch nur ein Grad in den Wind zu gehen? Auf diesem Schiff wurde die Schot des Focksegels kurioserweise in der Nähe des Klüverbaums belegt. Bei etwa 2-Meter-Wellen kam natürlich ständig eine Menge Wasser über. Obwohl genügend Seeraum zur Verfügung stand, bestand er sadistisch auf ganz kurzen Kreuzschlägen. Das bedeutete alle paar Minuten eine kalte Dusche, auf die ich kleidungsmäßig nicht vorbereitet war. Ich war froh, als ich endlich von Bord gehen konnte. Seither kann ich einfühlsamer über Meutereien an Bord schreiben.